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| Teslas Akkufabrik ist einfach gigantisch. (Bild:©Tesla Motors) | 
Nach dem tödlichen Unfall mit einem 
Tesla-Elektroauto braucht der US-Autobauer dringend positive 
Schlagzeilen. Da kommt die Einweihung einer Fabrik für 
Lithium-Ionen-Batterien in Nevada gerade recht. Ein gigantisches und 
riskantes Projekt.
Von Marcus Schuler, ARD-Studio Los Angeles
 Die Außmaße des Geländes sind gigantisch. So 
gigantisch, dass der Entwicklungschef von Tesla, J.B. Straubel, einen 
sehr amerikanischen Vergleich anstellt. Er sei kein großer Football-Fan,
 aber das Gelände wäre so groß wie ungefähr 100 Football-Felder.
1,2 Millionen Quadratmeter groß
 Umgerechnet sind das etwa 1,2 Millionen 
Quadratmeter. Die neue Tesla-Fabrik, "Gigafactory 1" genannt, liegt in 
einem Tal unweit von Sparks in Nevada, einer Stadt mit rund 90.000 
Einwohnern. Hier herrscht ein trockenes, fast wüstenähnliches Klima. 
Bisher sind gerade mal 14 Prozent der Fabrik fertig gestellt. Im Jahr 
2020 soll der gesamte Komplex stehen. Kosten: fünf Milliarden Dollar. 
Partner ist der japanische Elektronikkonzern Panasonic, der mit knapp 
einem Drittel beteiligt ist. Wenn die Fabrik einmal steht, gehört das 
Gebäude zu den größten der Welt.
Erster Teil der Fabrik in Betrieb
 In der "Gigafactory" wird sogar schon produziert.
 Keine Auto-Batterien, dafür Akkus für die "Powerwall" von Tesla. Das 
ist ein Akku für zuhause, in dem sich die Energie von Solar-Panels 
speichern lässt. Ein weiteres, deutlich kleineres Geschäftsfeld, auf dem
 Tesla ebenfalls aktiv ist. Viel wichtiger sind aber natürlich die 
Batterien für die Elektrofahrzeuge.
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| Elon Musk mit JB Straubel und Panasonic CEO bei der Eröffnung der Gigafactory. (Bild:©Fortune) | 
 Mehrere Bundesstaaten hatten um die Gunst von 
Tesla gebuhlt. Nevada erhielt schließlich den Zuschlag, weil es 
Vergünstigen von rund einer Milliarde Dollar gewährt. Im Gegenzug sollen
 mehr als 6500 Arbeitsplätze entstehen. So gigantisch wie die Fabrik 
ist, so gigantisch ist der Druck, der auf dem kalifornischen Autobauer 
lastet.
Frage des Nachschubs
Entwicklungschef J.B Straubl erzählt, dass man bislang mehr als 325.000 Vorbestellungen für das im April angekündigte "Model 3" erhalten habe. Nächstes Jahr soll die Produktion für das 35.000-Dollar-Auto im benachbarten Kalifornien starten. Das funktioniert aber nur, wenn aus der "Gigafactory" stets Batterienachschub kommt.
 Das "Model 3" rangiert preislich deutlich unter 
den teuren Tesla-Fahrzeugen. Der Plan: Die Kapazitäten so erhöhen, dass 
ab Ende 2018 jährlich eine halbe Million Autos mit Batterien bestückt 
werden können.
 Dazu sagt Straubl: "Es geht uns nicht nur um den 
Bau von deutlich mehr Batterien, sondern auch um die Reduktion der 
Kosten. Dadurch werden unsere Fahrzeuge günstiger, mehr Menschen können 
sie am Ende kaufen."
Zweifel am Erfolg
 Daß Tesla die Eröffnung seiner Batteriefabrik 
schon jetzt feiert, wo bislang nur Akkus für seine Powerwall und nicht 
für die Autos produziert werden, dürfte auch einen anderen Grund haben: 
Tesla braucht positive Nachrichten. Noch immer belastet ein tödlicher 
Autounfall mit eingeschaltetem Autopilot das Image von Tesla. Im Juni 
war ein Elektro-Fahrzeug in einen LKW gekracht. Angeblich sei der Wagen 
viel zu schnell gefahren. Außerdem verfehlt Tesla seine 
Produktionsziele. Im ersten Quartal waren nur 15.000 Autos ausgeliefert 
worden. Das macht die Analysten an der Wall Street nervös.



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